Kampf um den Gürtel – oder: man muss sich auch mal etwas trauen



14 August, 2022

Am 30.07.2022 sollte der vierte Kampf (K1) von unserem Trainer und Kämpfer Ali stattfinden. Die Hamburg Underground Fights sollten erst im Norden Hamburgs stattfinden, wurden aber zum Stadioneck zentral in Hamburg verlegt. Die Anreise wurde dadurch allerdings kaum beeinflusst, da der gesamte Verkehr in und um Hamburg durch eine Sperrung des Elbtunnels in der Ferienzeit quasi lahmgelegt war. Wie wir es trotzdem nach 4,5 Stunden Fahrt fast pünktlich zur Waage schafften bleibt bis heute ein Rätsel. Aber die Beifahrer hatten immerhin bei schönstem Wetter die Gelegenheit das schöne Hamburg zu besichtigen, während sie den Flüchen des Fahrers (ich gebe es zu, ich fluche) lauschen konnten.

Ich war das erste mal als Teil des Kampfteams bei einem solchen Event dabei, was für mich eine Ehre war und mich etwas aufgeregt sein ließ. So bekam ich alles hautnah mit.

Waage und Arztcheck liefen reibungslos (Ali konnte wohl gut geradeaus gucken und sein Blutdruck war trotz der Fahrt noch im Normbereich) und so konnten wir noch gemütlich etwas essen uns ausruhen bevor die Kämpfe um 17 Uhr begannen.

Ein paar der sehr interessanten Kämpfe von ganz unterschiedlicher Couleur konnten wir uns in Ruhe ansehen, bevor es für Ali an die Vorbereitung ging. Der relativ kurzfristig für Ali angekündigte Gegner war mit bisher 14 Profikämpfen ein sehr respektabler Gegner, den es zu bezwingen galt. Abdallah Ondash (12-2) trat selbstbewusst und durchtrainiert auf, konnte aber Ali auch durch seinen Vorsprung an Erfahrung nicht einschüchtern.

So betraten die Kontrahenten um 18:56 Uhr den doch recht kleinen Cage. Die Größe entsprach zwar nicht dcn gewohnten Bedingungen, aber die Kämpfer konnten ihre Kampfstile dort gut unterbringen.

Während die Boxfähigkeiten sich in nichts nachstanden, waren die schnellen, extrem harten und unvorhersehbaren Lowkicks ein Problem. Ali schaffte es drei Runden gut gegen zu halten und seine Punkte zu machen. Besonders in der dritten Runde legte er alles in den Kampf, da wir von dem Ende nach 3 Runden ausgingen. Allerdings wurde uns erst im Ring mitgeteilt, dass ein Profikampf um den Gürtel 5 Runden umfasst. Dies war uns bisher nicht klar gewesen. Auch wenn Ali erneut mit vollem Einsatz in den Ring zurück kehrte, konnte er ein technisches K.O. durch Lowkicks in der vierten Runde nicht verhindern.

Während ich den spannenden Kampf direkt am Ring erleben und mitfiebern konnte, haben die anderen Mitglieder der Löwenschmiede von zu Hause aus die Daumen gedrückt und auf die Videoberichte gewartet. Während einige Freunde von Ali und ein Mitglied der Löwenschmiede sich zu dem Event durchschlagen konnten, mussten andere sich dem Verkehrschaos geschlagen geben. Aber die Unterstützung von Ali hätte trotzdem nicht besser sein können.

„Entweder du gewinnst oder du lernst. Wie im Leben, so muss man im Kampfsport aus Rückschlägen seine Lehren ziehen und daraus lernen“. (Marc Wiebeck). Und gerade aus diesem Kampf konnten sowohl Trainer als auch Kämpfer sehr viel lernen und Erfahrungen mitnehmen. Solch eine Gelegenheit, sich mit einem sehr erfahrenen Kämpfer zu messen bekommt man nicht alle Tage und wird sehr wertgeschätzt. Und wir von der Löwenschmiede sind mega stolz auf unseren Trainer Ali!

POV: Dominik Ott

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